Mittwoch, August 16

Indien als Tourist: Ich meine ich träume, 13.08.06 [UPDATED]

Vier Tage im Hotel in Pune hält es wohl kein Mensch aus. Kaum Fenster damit man die Slums rundherum nicht sieht und sehr "sterile" Hotelatmosphäre. Wenn ich einen Schritt aus dem Hotel wagen würde, würde mir wohl der Concierge nachspringen und mich eindringlich warnen frei herumzulaufen. Also organisiere ich einen Trip nach Delhi und Agra (Flug & Mietwagen inkl. Fahrer). Der Abenteuereffekt einer solchen Reise ist gleich Null, aber die einzige Möglichkeit Indien zu bereisen, wenn Zeit, Nerven und Abenteuerlust nicht unbegrenzt sind. (Das Flugticket zu organisieren ist für mich Abenteuer genug - später werde ich noch mal die Indische Servicequalität unter die Lupe nehmen.) Delhi ist schlichtweg eine andere Welt. Breite Boulevards und saubere Strassen im gesamten Regierungs- und Botschaftsviertel, wo sich auch die meisten Sehenswürdigkeiten befinden. Zum ersten Mal sehe ich, das es eine Ampel gibt und sich die Mehrheit der Autofahrer auch an Rotlichter hält. Die Stadt ist reissbrettartig angelegt und sieht Washington D.C. nicht unählich. Die Fahrt am nächsten Tag nach Agra mit dem Taj Mahal, oft als schönstes Bauwerk der Welt tituliert, führt durch eine unspektakuläre Agrarlandschaft ähnlich der Poebene. Man fährt immer wieder durch sehr belebte Dörfer mit farbenfroh gekleideten Menschen. Hätte ich keine zweiwöchige Pune-Erfahrung würde ich hier wohl schreiben "Mülldeponien auf denen Obdachlose Tauschhandel betreiben".

In den Reiseberichten von Touristen ist immer wieder zu lesen, dass das Taj Mahal von übel riechenden Slums umgeben ist. Ich stelle mich auf das Schlimmste ein und stelle mit Erstaunen fest, dass die Leute offenbar noch nie im "richtigen" Indien waren. Für mich sind das in der Zwischenzeit nette Dörfer, in denen die meisten Leute sogar Hütten mit gemauerten Wänden besitzen.
Ein paar Tage später finde ich im Internet einen Indienblog eines "Indivualreisenden". Im wesentlichen ist es ein Bericht über Durchfall, Fieberanfälle, Pleiten, Pech und Pannen. Ich bin froh, die Luxusreise-Variante gewählt zu haben. Und individuell ist sie ja auch noch, da ich dem Chauffeur sage, was ich sehen will :-)

1 Comments:

Anonymous Anonym said...

Super Foto!

Michael

29.8.06  

Kommentar veröffentlichen

<< Home