Fotoblog: Frauentreff, 26.08.06
Doing Business in India. Ein Erfahrungsbericht eines Consultants, der ohne Vorwarnung 6 Wochen nach Indien geschickt wird.
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Zum ersten Mal seit ich hier bin, wurde nicht "Rain" angekreuzt. Jetzt, am Abend, weiss ich, dass es eine Fehlprognose war.
Schotterstrassen verbinde ich mit Mountainbike und denke sehnsüchtig daran, wie schön es (trotz schlechten Wetters) jetzt in der Schweiz wäre - oder in Österreich oder Frankreich oder Spanien oder USA oder Tschechien oder Zypern oder Istanbul oder Marrakesch oder Ouzazate...
Dann kommt eine Story, dass durch Korruption unfähige Baufirmen zu Aufträgen gekommen sind, die die Asphaltmischung und -temperatur vollkommen falsch gewählt haben. Es entstehen Kommitées, der Bürgermeister droht mit Rücktritt und so weiter.

Ich sage, ich möchte nur das Rennen sehen, worauf er von mir einen Ausweis sehen will. OK. Er sagt "herzlich willkommen" und fragt mich dann nach einer Businesskarte. Als Consultant steht natürlich auf meiner Karte ein hochtrabender Titel darauf. Ich denke mir "komische Sitten hier". Aber kurz darauf heisst er, Mr. Trivedis, mich als Gast willkommen, gibt mir seine Karte und sagt, ich könne in nächster Zeit jederzeit kommen. Er führt mich direkt zum VIP-Bereich des Rennens, wo ich aber leider abgelehnt werde, weil ich nicht Hemd und Krawatte trage. Also schnell zurück zum Hotel und dann verbringe ich einen wunderschönen Nachmittag im Turf. Im idyllischen Garten bestelle ich einen Iced Coffee für ca. 80 Cent und rund um mir ist wohl alles versammelt, was hier Ruhm und Rang hat - ich habe das Ticket zur High Society. Es ist alles sauber, grün und ruhig und es der erste Ort in Pune, wo es nicht stinkt. Kurzum: ein kleines Paradies und alles was ich brauche, ist der Security Trivedis Businesskarte zu zeigen. Als "Puner" würde ich hier wohl gezwungenermassen schnell zum Pferdeliebhaber werden.